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Japanisch für Anfänger: Nudeln mit Schweinefilet, Gemüse und Seetang

von weinnase
31. Oktober 2010

Nudeln mit Schweinefilet, Gemüse und Seetang
Japanische Küche hat mir schon immer einen Heidenrespekt eingeflößt, wie das Meiste, das aus Japan kommt. Die japanische Kultur ist irgendwie so - puristisch trifft es wohl am besten. Das ist auch das Merkmal fast aller japanischer Rezepte. Der Charakter eines Gerichts wird mehr als anderswo von der Eigenart seiner Zutaten bestimmt, Gewürze spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Liste der Zutaten klingt dabei oft Furcht einflößend: Wer weiß schon auf Anhieb, was Miso, Daikon oder Mirin ist, geschweige denn, wo man es bekommt. Da ist es gut, wenn es in meinem Lieblings-Asienkochbuch, dem Großen Buch der Asiatischen Küche, ein echtes Anfängerrezept gibt, das man nicht nur mit Zutaten aus dem ganz normalen Supermarkt, sondern auch ohne ein Sushi-Zertifikat und bis an die Zähne mit Haiku-Messern bewaffnet hinbekommt. Wobei es in der Küche kaum etwas Besseres gibt als ein Haiku-Messer.

Dazu geht es noch herrlich schnell. Und ich hatte endlich das Rezept für die gebratenen Nudeln aus meinem Asien-Imbiss, das mir immer so gut geschmeckt hat. Da war es allerdings ein Thai-Rezept und entsprechend schärfer abgeschmeckt.

Zutaten

für vier Personen

  • 2 Karotten
  • 2 Stangen Staudensellerie
  • 1 kleiner Chinakohl
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 250 g frische Sojasprossen (oder wenn's sein muss aus dem Glas)
  • 500 g asiatische Nudeln
  • 250 g Schweinelende
  • 1 Nori-Blatt (getrockneter, gerösteter Seetang)
  • japanische Sojasauce
  • Mirin oder ersatzweise feiner Essig
  • 2 TL Zucker
  • Öl zum Braten

Zubereitung

Aus dem Chinakohl die weißen Strunken herausschneiden und den Rest in feine Streifen schneiden. Karotten und Staudensellerie putzen und in streichholzdicke Streifen oder besser Stifte schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen und quer in ca. 1 cm lange Stücke schneiden. Die Schweinelende in feine Streifen schneiden. Das Nori-Blatt in einer trockenen Pfanne leicht anrösten, bis es duftet, dann ebenfalls in feine Streifen schneiden. Die Nudeln in reichlich Wasser aufsetzen und nach Anleitung garen. Bei den asiatischen Nudeln aus dem Supermarkt dauert das oft nur 2-3 min. Parallel in einem Wok etwas Öl bis zum Rauchpunkt erhitzen, die Filetstreifen unter ständigem Rühren 2 min. braten, dann herausnehmen. Nacheinander die Karotten, den Staudensellerie, den Chinakohl und die Frühlingszwiebeln hineingeben und bei starker Hitze ebenfalls kurz braten, ganz zum Schluss die Sojasprossen hinzugeben, das Fleisch wieder dazugeben und alles großzügig mit Sojasauce und etwas Mirin oder Essig ablöschen. Wer hat, kann auch etwas Worcestersauce (so steht es im Originalrezept) dazutun. Die Nudeln abgießen, den Wok-Inhalt daruntermischen und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Ich nehme immer noch etwas asiatische Fischsauce. Dann das gehackte Nori-Blatt darüberstreuen und servieren. Wer findet den Fehler auf dem Foto? Richtig, die Nori-Streifen fehlen. Als ich es gemerkt hatte, war das Gericht leider schon aufgegessen ...

Dazu passt ...

... jeder leichte, nicht zu säurebetonte Weißwein wie z.B. der hier schon mehrfach gelobte Auxerrois von Menges, oder natürlich wie in Japan wohl eher üblich Sake oder grüner Tee.

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