Was wir hier vor über 2 Jahren als utopischen Ausblick in die deutsche TV-Kochsendungslandschaft beschrieben haben, ist tatsächlich wahr geworden. Auf Sat1 wird es demnächst eine Show geben, in der Deutschlands Superkoch gesucht wird. Da bin ich mal gespannt, wer in der Jury den Dieter Bohlen machen wird.
Das Perfekte Dinner des Senders VOX findet in der kommenden Woche in Düsseldorf statt. Teilnehmerin Susanne, die am Donnerstag, den 13. August kochen wird, hat Man kann's essen! die ganz besondere Ehre erwiesen, sich für ein Gericht aus unserem Blog zu entscheiden. Ihre Wahl fiel auf Weinnases Lammrücken mit Pinienkernkruste. Was kann da noch schiefgehen? Wir drücken Susanne von hier aus die Daumen.
Als Nachtrag zum Beitrag Abgekocht und ausgelutscht noch ein Hinweis: In der Sendung betrifft:... des SWR-Fernsehens geht es am kommenden Mittwoch (8. Juli, 20:15 Uhr) unter dem Titel Traumberuf Koch genau um dieses Thema.
Dass in Restaurantküchen (auch wenn es sich um Spitzenhäuser handelt) nicht unbedingt die allerbesten Arbeitsbedingungen und Umgangsformen herrschen, wissen wir aus Büchern wie Geständnisse eines Küchenchefs von Anthony Bourdain oder Hitze von Bill Buford. Aber die Praktiken eines deutschen Gourmet-Restaurants, die Günter Wallraff in der aktuellen Ausgabe des Zeit-Magazins in seinem Artikel Unfeine Küche und einem Interview beschreibt, bezeichne ich als Ausbeutung.
Der Hobbykoch Peter Wagner, dessen Spiegel-Kolumne "Tageskarte Küche" manche vielleicht kennen, hat jüngst KOCHMONSTER, Deutschlands - nach eigenen Angaben - erstes Kochportal nur für Männer, eröffnet. Braucht Mann so etwas wirklich? Frau nicht?
Auf Spiegel-Online wurden unlängst absonderliches Küchen-Spielzeug vorgestellt. Dinge wie japanisches Spezialbesteck mit Spaghettiaufroller, die 5-fach-Kräuterschere oder der Star-Wars-Toaster kommen mir nicht ins Haus. Das ganze Zeug hält einen nur von dem wirklich Wichtigen ab, und das ist immer noch das Kochen samt anschließendem Genießen.
In der von mir sehr geschätzten Rubrik "Stimmt's?" der Zeit wurde jüngst ein auch für uns Hobbyköche sehr interessanter Sachverhalt untersucht. Es ging um die Frage, ob Muscheln, die nach dem Kochen noch geschlossen sind, wirklich ungenießbar sind. Und natürlich sind sie genießbar! Das hat ein australischer Meeresbiologe und Muschelliebhaber in einem aufopferungsvollen Selbstversuch durch den Verzehr von 30 (!) Chargen Muscheln herausgefunden. Immerhin, diese Erkenntnis wird sicher auch in den heimischen Hobbyküchen den Muschelausschuss reduzieren, und das spart Geld. Wir haben schließlich Krise ... P.S: Welcher Menge an Muscheln eine Charge entspricht, konnte ich allerdings bisher nicht herausfinden.
"Polemisch, rechthaberisch, machtlos", so beschreibt der Spiegel die deutsche Blogosphäre.
Das ist eine sehr pauschalisierende, verengte Sicht auf die Szene. Es mag ja sein, dass das auf die politisch orientierten Blogs Deutschlands zutrifft, auf die mir bekannten Rezept-Blogs trifft dies jedoch mitnichten zu. Hier finde ich weder Polemik, noch Rechthaberei, sondern sehr interessante, anregende und konstruktive Beiträge. Die Macht, Dinge zu verändern, haben Rezept-Blogs sicher nicht. Wollen sie aber auch nicht. Höchstens die Macht, innovative Rezepte und Kochideen unter die Leute zu bringen. Und das gelingt ja mitunter durchaus. Dass dies den Ansprüchen eines Blattes wie dem Spiegel nicht gerecht werden dürfte, ist sekundär.
Im Wissen-Teil der letzten Zeit war ein Artikel über ein japanisches Messer, das anscheinend so scharf ist, dass man nicht heulen muss, wenn man damit Zwiebeln schneidet. Der neugierige Zeit-Redakteur hat das natürlich ausgetestet, und siehe da: Es scheint wirklich zu stimmen. Leider erfordert dieses mimosenhafte Messer regelmäßiges Einölen damit es nicht rostet. Dabei hat sich der Arme dann derbe geschnitten. Also heißt es leider: Entweder Bluten oder weiterhin Heulen.
Cineastentreff Im Fernsehen sind seit einiger Zeit Kochsendungen enorm in Mode. Aber Kochen alleine reicht schon längst nicht mehr aus. Den Leuten muss etwas geboten werden - Spiel, Spaß, Spannung! Das wollen uns zumindest die Sender glauben machen. Aber brauchen wir das wirklich?